Liebe(r) Leser(in),
Stell dir vor du musst Montagmorgens nicht mehr zur Arbeit gehen und auch sonst nie wieder in deinem Leben – Würde dir das gefallen?
Genau das ist die Idee des Frugalismus: Möglichst früh aus der Arbeitswelt auszusteigen und in Rente zu gehen. Es ist ein eifriges Ziel, das mit bewusstem Verzicht einhergeht.
Was Frugalismus genau ist und wie er funktioniert, erklärt dir dieser Beitrag.
Wie funktioniert Frugalismus?
Frugalismus ist ein Lebensstil und eine Lebenseinstellung zugleich.
Es geht darum, einen Großteil seines Einkommens zu sparen, um möglichst früh in Rente gehen zu können. Der gesparte Teil wird anschließend am Kapitalmarkt investiert.
Frugalismus hängt eng mit dem Minimalismus zusammen, was auch an der Ähnlichkeit beider Begriffe deutlich wird. „Frugal“ ist Englisch und bedeutet „sparsam“.
Wenn du dich diesem Lebensstil anschließt, möchtest du also ausschließlich von deinen Ersparnissen leben können. Es geht dir nicht darum, reich zu werden.
Als Frugalist entscheidest du dich ganz bewusst für oder gegen Konsum und kaufst nur Dinge, die du wirklich brauchst. Voraussetzung dafür ist der konsequente Verzicht auf Dinge, die dich nicht glücklich machen und die du in Wirklichkeit nicht brauchst. Frugalisten verzichten vor allem auf Impulskäufe.
Das gesparte Geld wird laufend investiert – möglichst gewinnbringend und mit wenig Risiko.
Die Ursprünge des Frugalismus
In der Weltgeschichte lassen sich einige Beispiele finden, die als Vorläufer des heutigen Frugalismus angesehen werden können.
Bereits im 16. Jahrhundert bildete sich der Calvinismus heraus. Er wurde vom Reformator und Asketen Johannes Calvin geprägt, der als einer der ersten Gelehrten ein sparsames Dasein führte.
Im Jahr 2008, unmittelbar nach der Weltfinanzkrise, kam in den USA die Idee des „FIRE Movements“ auf. FIRE ist die Kurzform für „Financial Independence, Retire Early“. Es handelte sich bei FIRE um die Grundidee des heutigen Frugalismus.
Nach Europa schwappte das Phänomen erst etwas später rüber. Seit 2011 findet es mehr und mehr Anhänger, obwohl der Lebensstil hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Frugalismus und Minimalismus?
Wie bereits erwähnt, hängen Frugalismus und Minimalismus eng zusammen. Es handelt sich um den gleichen Lebensstil mit jeweils unterschiedlichen Grundgedanken.
Minimalisten geht es darum, sich von unnötigen Dingen zu befreien und so ein glücklicheres Leben zu führen. Frugalisten geht es hingegen primär um das Geldsparen und Erreichen der finanziellen Freiheit.
Der Vermögensaufbau spielt zwar auch beim Minimalismus eine Rolle, jedoch nicht in den gleichen Ausmaßen wie beim Frugalismus.
Was sind die Ziele des Frugalismus?
Lass uns nun einen genaueren Blick auf die Ziele dieser Lebenseinstellung werfen.
Frugalismus zielt hauptsächlich auf das individuelle Glück ab, das durch die finanzielle Freiheit gestützt wird. Moderne Frugalisten stellen sich folgende Fragen:
- Wie kann ich bestmöglich mit meinem Geld umgehen?
- Bin ich glücklich mit dem, was ich jeden Tag mache?
- In welcher Form macht mir mein Job Spaß?
Frugalisten haben meist sehr gut bezahlte Jobs, um viel Vermögen aufzubauen, sodass sie schneller in Rente gehen können.
Immer wieder liest man von der magischen Zahl 40: Mit 40 soll der eigene Ruhestand möglich sein – ein ambitioniertes Ziel! Um dieses zu erreichen, setzt man beim Frugalismus auf den Kapitalmarkt. Es wird in renditestarke Aktien und ETFs investiert. Gleichzeitig werden die Ausgaben geringgehalten.
Trotzdem darf man nicht die Absichten der Frugalisten falsch verstehen: Es geht keineswegs um Nichtstun. Viele eher wird Wert daraufgelegt, ab dem 40. Lebensjahr entscheiden zu können, was man in seiner Freizeit machen will. Ehrenamt, Selbstständigkeit oder das eigene Hobby sind häufige Pläne.
Die finanzielle Unabhängigkeit macht es möglich, nur Dinge zu tun, auf die man Lust hat und die einen erfüllen.
Finanzielle Freiheit einfach erklärt
Finanzielle Freiheit oder finanzielle Unabhängigkeit ist das Hauptziel des Frugalismus. Was versteht man darunter und gibt es eine klare Definition?
Nein, diese gibt es nicht.
Sie richtet sich nach den eigenen, individuellen Vorstellungen. Grundsätzlich ist die finanzielle Freiheit erreicht, sobald die monatlichen Kosten aus dem eigenen Sparvermögen gedeckt werden können und dieses Vermögen bis zum Lebensende reicht.
Wie du die finanzielle Freiheit erreichst und welche sieben Stufen es gibt, erfährst du in unserem Beitrag auf dem Erfolgsquelle-Blog.
Kann jeder Frugalist werden?
Ja, davon sind wir überzeugt. Selbst mit einem geringen Einkommen ist es möglich. Du musst es nur wirklich wollen.
Dennoch gehören die meisten Frugalisten zur oberen Mittelschicht. Sie haben also eine Hochschulausbildung und verdienen dementsprechend gut. Viele legen mindestens 30 Prozent ihres monatlichen Einkommens zurück und investieren dieses. Bei einigen ist der Anteil sogar noch höher (50 bis 80 Prozent des Nettoeinkommens).
Wie viel Geld ist notwendig?
Wie viel Geld ist notwendig, um nach einer gewissen Zeit nie wieder arbeiten zu müssen?
Unter Frugalisten hat sich die sogenannte „4-%-Regel“ bzw. die „Safe Withdrawal Rate“ etabliert. Dieses Konzept wurde durch die bekannte Trinity Studie im Jahr 1998 entwickelt. Im Rahmen der Studie wurde untersucht, wie viel Vermögen notwendig ist, um nie mehr arbeiten zu müssen.
Um die individuelle Summe zu bestimmen, solltest du den konkreten Betrag deiner monatlichen Ausgaben kennen, der durch die 4 Prozent abgedeckt werden soll. Du benötigst 25-mal so viel Vermögen, wie du pro Jahr (12 x monatlicher Betrag) ausgibst.
Hier ein kleines Beispiel, um das Konzept der 4-%-Regel zu verdeutlichen: Gehen wir davon aus, dass du 40.000 Euro pro Jahr benötigst. Dann brauchst du 25-mal mehr, also 1.000.000 Euro, um nie wieder arbeiten zu müssen.
Eine etwas andere Version der Regel geht von deinem aktuellen Vermögen aus: Du hast beispielsweise nach einem Jahr 9.000 Euro angespart und erlaubst dir, davon 4 Prozent zu entnehmen. Nach der Entnahme hast du 8.640 Euro. Dieser Betrag sollte in der Sparanlage bleiben. Rechne nun die Differenz der beiden Zahlen aus und du kommst auf 360 Euro, die du pro Jahr ohne Auswirkungen auf dein Vermögen entnehmen kannst. Man geht bei diesem Konzept davon aus, dass dein Vermögen pro Jahr mindestens 4 Prozent wächst. Die Werte werden umso höher, je mehr Geld du investierst.
Tipps für die Umsetzung
Frugalismus zu leben, ist nicht unbedingt einfach. Hier kommen 13 Tipps für die Umsetzung.
- Reduziere deine Fixkosten auf das Minimum (Miete, Versicherungen, Mobiltelefon etc.)
- Benutze lieber das Fahrrad oder gehe zu Fuß
- Koche selbst, statt ins Restaurant zu gehen
- Triff dich mit deinen Freunden bei dir zuhause
- Verkaufe alte Sachen, die du nicht mehr brauchst
- Kaufe Dinge, wenn möglich gebraucht
- Versuche kaputte Dinge zu reparieren, bevor du sie entsorgst
- Nutze Rabatte und Sonderangebote
- Kaufe nur Dinge, die du wirklich brauchst
- Behalte deine Ausgaben im Blick
- Plane deine Einkäufe im Voraus
- Lerne zu Investieren
- Reinvestiere deine Gewinne
Was gibt es beim Frugalismus zu beachten?
Bevor du den Frugalismus als Lebensstil lebst, solltest du noch einige Dinge wissen.
- Wenn du einen komfortablen Lebensstandard verfolgst, wirst du mit Frugalismus nicht glücklich werden. Frugalisten leben nämlich nicht nur im Hier und Jetzt sparsam, sondern auch während ihrer Rente.
- Solltest du dir später ein Haus oder eine Wohnung für deine Unabhängigkeit kaufen wollen, kann es schwierig werden, einen Kredit zu bekommen und diesen wieder abzubezahlen.
- Ein Beruf kann dir einen Lebenssinn geben. Du solltest auch als Frührentner einer Aufgabe nachgehen.
- Um erfolgreich mit 40 Jahren in Rente gehen zu können, brauchst du umfassende Kenntnisse vom Finanzmarkt. Dieses Wissen musst du dir vorher aneignen.
Über Erfolgsquelle

Wir von Erfolgsquelle machen dich zu einem Erfolgsmenschen. Wir helfen dir dabei, endlich das zu erreichen, wovon du in deinem Leben träumst.
In unserem Blog findest du Beiträge, die dir erklären, wie du:
- dein Mindset auf Erfolg programmierst
- dein eigenes Online-Business aufbaust
- die besten Investment-Entscheidungen triffst
- und noch vieles mehr…
Die drei Themen Mindset, Online-Business und Investieren spielen bei uns die größte Rolle. Diese sind die Stellschrauben, an denen du drehen musst, um in deinem Leben Erfolg zu verspüren.
Warte nicht länger, besuche unseren Blog und beginn deine Reise zum Erfolg!