Liebe Leser,
egal ob Sie gerade in ein Unternehmen investieren, dessen Besitzer Sie sind oder gern eines gründen möchten, die Zahlen erzählen die Geschichte.
In der Schule bekommen Sie ein Zeugnis, das Ihren Erfolg ausweist. Im Geschäftsleben gibt es dafür Finanzkennzahlen. Wenn Sie mit Ihrer Unternehmung erfolgreich sein wollen, müssen Sie Finanzkennzahlen lesen können und wissen, wie Sie daraus faktenbasierte Schlüsse über die Gesundheit und das Potenzial Ihrer Firma zu ziehen haben. Das wichtigste Wort ist dabei Cashflow. Sie müssen verstehen, wie er von diesen Zahlen beeinflusst und unterstützt wird.

Mit diesen Kennzahlen können Sie näher eruieren, ob es sich lohnt, in das Unternehmen zu investieren:
1. Prozentuale Bruttomarge
Berechnung: Prozentuale Bruttomarge (Gross Margin): Gross Margin in %=Netto UmsatzNetto Umsatz−COGS (Cost of Goods Sold)×100
Fehlt die Bruttomarge, fehlt auch das Nettoergebnis. Die erforderliche Höhe der prozentualen Bruttomarge hängt von der Organisation des Unternehmens sowie von den zu tragenden Kosten ab. Die prozentuale Bruttomarge ist das Bruttoergebnis geteilt durch den Umsatz. Sie teilt Ihnen mit, welcher Prozentsatz des Umsatzes nach Abzug der dafür entstandenen Kosten übrig bleibt.
Die Gross Margin ist ein wichtiger Hinweis auf die Profitabilität eines Unternehmens im operativen Geschäft (im Zeitverlauf zu betrachten).
Ein Vergleich der Bruttomarge ist nur innerhalb einer Branche sinnvoll: Zum Beispiel haben Automobilhersteller oder Maschinenbauer aller Regel geringere Bruttomargen als Unternehmen, die weniger kapitalintensive Geschäftsmodelle verfolgen, also geringeren Herstellungskosten ausgesetzt sind wie Softwarekonzerne.
2. EBIT-Marge
Berechnung: EBIT-Marge = EBIT / Umsatz
Die EBIT-Marge ist eine spezielle Form der Umsatzrentabilität, die jedoch ausschließlich den operativen Gewinn – und nicht den gesamten Jahresüberschuss (nach Steuern) – ins Verhältnis zum Umsatz setzt (Finanzierungs- und Steuereffekte sind hier außer Acht gelassen). Diese Kennzahl zeigt Ihnen die Nettorentabilität Ihres operativen Geschäfts vor Steuern und Zinsen.
3. Eigenkapitalrentabilität
Berechnung: Gewinn / Durchschnittliches Eigenkapital
Die Eigenkapitalrentabilität wird häufig als eine der wichtigsten Kennzahlen angesehen. Sie erlaubt den Vergleich der Rendite, die die Anteilseigner mit dem eingesetzten Kapital im Unternehmen verdienen, mit der möglichen Rendite durch andere Investitionen. Eine Eigenkapitalrentabilität von 10 % besagt z.B., dass ein Unternehmen auf ein eingesetztes Eigenkapital von 1 Mio. € einen Gewinn von 100.000 € erzielt.
Die Eigenkapitalrendite entspricht nicht unbedingt der Rendite des Eigenkapitalgebers, z.B. des Aktionärs (dessen Rendite ist davon abhängig, was er für seine Anteile bezahlt hat).
4. Verschuldungsgrad
Berechnung: Statischer Verschuldungsgrad = Fremdkapital/Eigenkapital x 100
Dynamischer Verschuldungsgrad = Fremdkapital/Cash-Flow x 100
Grundsätzlich ist festzustellen: Je niedriger der Verschuldungsgrad, desto konservativer ist die finanzielle Struktur des Unternehmens. Allerdings muss auch diese Kennzahl immer mit der jeweiligen Branche verglichen werden.
Was sagen mir diese Kennzahlen?
Bitte betrachten Sie diese Kennzahlen nicht in einem Vakuum. Sie sind Indikatoren, aber sie müssen im Gesamtzusammenhang mit dem ganzen Geschäft und dem Industriezweig analysiert werden.
Durch den Vergleich von beispielsweise dieser Daten über 3 Jahre mit einer Firma derselben Branche können Sie schnell die relative Stärke des Unternehmens ermitteln. Schauen Sie auf die Investor Relations eines Unternehmens und versuchen Sie in dem Jahresbericht die Kennzahlen einmal selbst auszurechen, auch wenn Sie in vielen Portalen verfügbar sind, um die Sprache des Investors zu lernen.
Und denken Sie daran: Es geht nicht darum, der beste zu sein, sondern darum, besser als gestern zu sein!
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LG Medicus der Finanzen