Liebe Leser,
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Lucius Annaeus Seneca

Es gibt einige Einstellungen und Überlegungen, die sich immer wieder bei der unter der Angst liegenden Angst zeigen:
- Opferhaltung: Schuld haben andere an meinem Leid!
- Angst, etwas zu verpassen: Hauptsache ich bin dabei!
- Negative Attitude/Einstellung zum Geld: Geld verdirbt den Charakter! -> Geld zeigt den Charakter -> Verstärkungsprinzip
- Angst vor der eigenen Courage: Ich darf nicht gewinnen, ich nehme anderen etwas weg!
- Angst vor Veränderung: Nichts ist mehr so wie es war!
- Angst vor Erfolg: Kann ich das überhaupt leisten? Was ist, wenn ich scheitere?
- Erfolg als etwas Schlechtes ansehen: Das ist ja nur was für die da oben!
- Ablehnung von Disziplin: Ist doch nur was für Spießer!
- Ablehnung vor Struktur: Ich liebe das Chaos!
- Glaube, ein Versager zu sein: Nie habe ich Glück!
- Angst vor Ablehnung
- Angst, einen Fehler zu machen: Ich mache sowieso nur das Falsche!
- Angst, ein erfolgreicher Investor zu werden: Das ist doch kein richtiger Beruf!
- Angst, dass ich das Geld nicht verdient habe: Für Geld muss man doch hart arbeiten!
Ängste zeigen sich oft versteckt und erst in der Tiefe finden sich die wahren Beweggründe und Antworten für ihr Dasein. Man meint damit die Angst unter der Angst. Wenn ich als Anleger bei jedem einzelnen Kauf immer gleich unbewusst denke, ich könnte Haus und Hof verlieren, dann ist das weder hilfreich noch angemessen.
Unsere Überzeugungen sind geprägt von der Familie, der Gesellschaft, Medien, der Schule oder auch durch eigene Erfahrungen. Glaubensmuster bestimmen unser Denken und Handeln.
Dadurch erschaffen wir ein Selbstbild. Vor allem geschehen diese Prozesse unbewusst. Somit handeln wir unsere Einstellungen zu uns, dem allgemeinen Leben und den Geschehnissen an der Börse. Damit wir Missgeschicke an der Börse möglichst vermeiden, müssen wir unsere Glaubenssätze kennen, denn sie sind der Fahrplan unserer Entscheidungen.
Schreiben Sie auf, was Sie über sich, Ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen und vor allem den Börsenhandel denken. Schreiben Sie Ihr Befinden während des Handels auf, wie sieht es in der Zeit mit ihrer Umgebung aus, wie fühlen Sie sich?
Warum ist es so schwer, sein Verhalten zu ändern?
Bei jedem neuen Verhalten müssen wir erst einmal neue neuronale Verknüpfungen herstellen. Beim Geldanlegen an der Börse greift unsere stärkste Schutz-Emotion, die Angst. Unser Gehirn kann maximal sieben Eindrücke gleichzeitig bewusst wahrnehmen, somit arbeitet es ständig auf Sparflamme.
Diese führen zu extremen Vereinfachungen unseres Denkens und Handeln, auch beim Investieren/Traden. Haben Sie beispielsweise Angst vor Verlusten, so werden Sie sich so verhalten, dass Sie möglichst keine Verluste mehr machen und Gewinne zu früh realisieren. Ihr diszipliniertes Vorgehen klappt nicht mehr und führt genau zu dem was Sie nicht wollen, Sie machen Verluste.
Das Maß an Selbstkontrolle bestimmt über den Erfolg an der Börse (in der Kindheit werden die Grundlagen gelegt).
Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht. Es erfordert viel Zeit, bis man ein Verhalten verändert. Erkenntnis ist noch lange keine neue Gewohnheit. Jede Gewohnheit hat eine Problem- und eine Lösungsphase, dazu aber später mehr.
Wer sich eine stabile Veränderung seines Handels/Verhaltens wünscht, muss sein neues Verhalten mindestens 400-mal zuverlässig in Folge abspulen (mind. 3 Monate). Routinen und Kontrollinstanzen helfen dabei, diese zuverlässig durchzuführen. Führen Sie regelmäßig ein gutes Journal über Ihre Käufe und Verkäufe.
Mehr dazu in meinem neuen Blogbeitrag.
Viel Spaß beim Lesen
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LG Medicus der Finanzen